Der Kollaps ???????

Wir Krabbenfischer mußten jetzt wieder eine der schwersten Entscheidungen treffen die es gibt.
Nach einer 3 monatigen Winterpause, die Seitens des Großhandels auch noch befohlen wurde
haben wir beschlossen einen  Fangstop für Nordseekrabben zu machen.

3 Monate im Hafen gelegen, hohe Investitionen wegen neuer Auflagen, hohe Betriebskosten
durch gestiegene Energiekosten und einen totalen Preisverfall durch ein Überangebot an
Nordseekrabben wie es noch nie an einem Jahresanfang/Saisonbeginn da gewesen ist.
Dazu noch die nicht abgebauten Mengen aus 2010 und die sehr gute Fischerei in den ersten
3 Monaten der Winterfischer.
Keiner unserer Betriebe kann sich das eigentlich leisten, aber  so weitermachen und den
Preis unter 1,- € fahren geht auch nicht. Der Preis von 1,57 € war schon zu wenig.

Die jetzige Situation wird uns Krabbenfischer alle Finanziell treffen, ohne ausnahme.

Es sind in der Vergangenheit  Fehler gemacht worden, und werden auch in der Zukunft gemacht werden.
Angefangen bei der Europäischen Fischereipolitik, der NMa (Kartellamt), bei Bund und Ländern,
den Eo´s und PO´s, dem Handel, den Vorständen aber auch bei den einzelnen Fischern.

Aber wir müssen alle daran arbeiten das die Fehler weniger werden und wir eine gesicherte Zukunft
haben.  Unsere Zukunft ist es auch das wir Ausbilden, aber in der jetzigen Situation kann jeder
Betrieb jeden € gebrauchen und Überlegt es sich, ob er die zusätzlichen Kosten für einen Azubi
auf sich nimmt.

Es ist ein Teufelskreis in dem wir uns befinden aus dem wir raus müssen.
Und doch muss ich sagen haben sich schon Fischer bei mir hören lassen, die durch diese Aktion wieder
Licht am Ende des Tunnels sehen, weil es schlechter für uns schon fast nicht mehr werden kann.

In den nächsten Tagen und Wochen wird es viele Treffen geben wo daran gearbeitet wird
das wir zu einer akzeptablen Lösung kommen.

Gerold Conradi
1 V. Emsmündung
24.04.11