Fishing for Litter startet in Ditzum und Greetsiel
Am Freitag den 15.03.2013 startete in den Häfen Ditzum und Greetsiel das Projekt "Fishing for Litter"
Zur Eröffnung gab es in Greetsiel im "Hafenkieker" eine kleine Pressekonferenz mit allen beteiligten Teilnehmern dieses Projektes.
Wir haben zwar noch nicht von allen 30 Kuttern die Zusagen daran teilzunehmen, aber Absagen sind bisher auch nicht eingegangen.
Auf der Jahreshauptversammlung der EO-Emsmündung am 15.02.2013 wurde das Projekt besprochen, und es waren
alle anwesenden Fischer damit einverstanden, sich an diesem Projekt zu beteiligen.
Wir bekommen jetzt noch für alle Kutter sogenannte Bigbags, in denen wir auf den Kuttern den ungewollten Beifang lagern können.
Anschließend können wir ihn dann in den Containern in den Häfen entsorgen.
Bei diesem zu entsorgenden extra Müll, handelt es sich nicht um den eigenen produzierten Abfall, sondern um den Abfall den wir mit unseren Netzen
beim Fischen aus dem Meer holen. Der sebst produzierte Abfall wird weiterhin im Hafen in einem Container beim Hafenmeister entsorgt.
Fishing for Litter wird unterstützt von den Fischern durch ihre Aktive mitarbeit, dem NABU und dem Land Niedersachsen
(NLWKN, Nationalparkverwaltung, Staatliches Fischereiamt)
Weitere Einzelheiten sind aus der folgenden Pressemitteilung zu erfahren
Naturschutz aktuell - NABU-Pressedienst
15.03.2013 „Fishing for Litter“ startet in Greetsiel und Ditzum
Land Niedersachsen und NABU setzen Zeichen gegen die Müllkippe Meer – Sensibilisierung der Küstenbewohner und Feriengäste
Oldenburg/Wilhelmshaven/Bremerhaven/Berlin – Seit dem heutigen Freitag nutzen Fischer aus Greetsiel und Ditzum das neue Angebot, unerwünschten Müll-„Beifang“ umweltgerecht und kostenlos an Land zu entsorgen. Die Fischer erhalten bordgerechte Sammelbehälter, im Hafen stehen Container bereit. Das Land Niedersachsen und der NABU haben eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, um das Projekt „Fishing for Litter“ („Müll abfischen“) zunächst mit dem Schwerpunkt auf die Region Ostfriesland auszubauen. Die Zahl der an Nord- und Ostsee an der Initiative beteiligten Fischer steigt damit auf etwa 60. „Mit dem Projekt setzen der NABU und das Land Niedersachsen ein wichtiges Zeichen im Kampf gegen die Vermüllung der Meere“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Projektträger des Landes Niedersachsen sind der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz), die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und das Staatliche Fischereiamt Bremerhaven. Der NABU koordiniert den Aufbau der Logistik sowie die Abstimmung mit den Häfen und zwischen den Projektpartnern. Fishing for Litter wird dabei mit über 66.000 Euro durch das Niedersächsische Umweltministerium gefördert. Mit diesem Geld werden Sammelsäcke und Container für mindestens vier weitere Häfen angeschafft, Abfallanalysen sowie Informationsmaterialien und Veranstaltungen finanziert.
„Mit ihrem Einsatz können unsere Fischer allein natürlich nicht die ganze Nordsee von Müll befreien. Aber was sie mit an Land bringen, kann im Meeres-Ökosystem schon mal keinen Schaden mehr anrichten“, erklärte Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung.
Ein zweiter wesentlicher Baustein des Projektes ist die Sensibilisierung der Küstenbewohner und Feriengäste. Die Öffentlichkeitsarbeit des Projekts in den Nationalpark-Häusern, Infozentren oder auf Hafenfesten soll auch Besucher aus anderen Bundesländern auf das Müllproblem der Nordsee und insgesamt der Weltmeere aufmerksam machen.
Dritter Baustein des Projektes ist die Analyse des abgefischten Mülls. Von ihr versprechen sich die Projektpartner weitere Erkenntnisse über Quellen und Verursacher der Abfälle, denn verlässliche Informationen zur Belastung der deutschen Meere sind bisher rar. Einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen die „Müllkippe Meer“ leistet das Projekt auch im Sinne der EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie und des regionalen Meeresschutzabkommens OSPAR. Deutschland hat sich im Jahr 2010 auf der OSPAR-Konferenz in Bergen dazu bekannt, Fishing for Litter-Initiativen zu unterstützen.
Abfälle sind heute ein großes Problem für die Ozeane. Geschätzte 20.000 Tonnen Müll landen Jahr für Jahr allein in der Nordsee. Die ökologischen Folgen für die Meeresumwelt sind dramatisch. Bis zu einer Million Seevögel und 100.000 Meeressäuger wie Wale, Delfine und Robben sterben Jahr für Jahr weltweit an den Folgen. Zugleich klagen Fischer über verunreinigte Fänge sowie kaputte Netze, und die öffentliche Hand wendet Millionen Euro für die Reinigung von Stränden und Küsten auf.
Ostfriesen Zeitung v. 16.03.2013 |